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04/2022: Herausforderungen für Entwicklungs- und Schwellenländer

Die Kapitalmärkte werden sowohl durch die aktuelle Notenbankpolitik als auch schwindende Wachstumsaussichten massiv bewegt. Der US-Dollar hat im Laufe des April ein neues 5-Jahres-Hoch erreicht und sich binnen 4 Wochen um ca. 6 % gegenüber dem Euro verteuert. Diese Entwicklung gleicht im längerfristigen Durchschnitt eher einer Jahresbewegung. Das Neugeschäft des GLS AI – Mikrofinanzfonds war mit 7 Krediten bzw. über 16 Mio. EUR neu ausgereichter Kredite im abgelaufenen Monat sehr rege.

Investitionsbeispiel – Bailyk Finance

MCC Bailyk Finance MFC ist ein Mikrofinanzinstitut, welches in der Republik Kirgistan vorranging in ländlichen Gegenden tätig ist. Das große strategische Ziel in den nächsten Jahren ist die Entwicklung von Kreditangeboten rund um Erneuerbare Energien für die Kundinnen. Hier wird eng mit der Weltbank bzw. der International Finance Cooperation zusammengearbeitet.

Basierend auf der bisherigen Unterstützung konnten die Kundinnen von Bailyk in 2021 bereits rund 6 Mio. US-Dollar an Heizkosten einsparen bzw. 260.000 Tonnen CO2-Emissionen vermeiden.

Lateinamerika – wirtschaftliche Erholung gerät ins Stocken

Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld stellt alle Schwellen- und Entwicklungsländer vor große Herausforderungen. Der steigende US-Dollar schränkt die Möglichkeit der Kreditaufnahme für die Zentralstaaten ein: Fiskalische Spielräume sind bereits in den zurückliegenden Jahren zur Bekämpfung der Pandemie weitgehend aufgebraucht worden, so dass es generell wenig Möglichkeiten zur finanziellen Kompensation von steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen gibt. Am Beispiel Lateinamerikas zeigt sich deutlich, dass die hohen Wachstumsraten aus 2021 nicht gehalten werden können. Diese beruhten vor allem auf Nachholeffekten nach dem Lockdown-Jahr 2020. Ebenso wird deutlich, wie heterogen sich die Länder entwickeln dürften, siehe dazu z.B. die sehr stark divergierenden Wachstumsraten in den einzelnen Karibikstaaten mit Schwerpunkt Tourismus bzw. Export von Rohstoffen.

Allerdings zeichnet sich aktuell keine breitflächige Rezession ab und die Wachstumsraten bleiben in den revidierten Prognosen klar im positiven Bereich. Zudem haben in den meisten lateinamerikanischen Ländern die Notenbanken
bereits kräftig mit Zinsanhebungen gegengesteuert. Das Umfeld wird sicherlich herausfordernd bleiben, aber insgesamt sehen wir auf Basis des makroökonomischen Umfeldes weiterhin keinen Anlass, unsere Kreditvergabe in Lateinamerika einzuschränken, sondern werden hier weiter differenziert agieren.

Hier geht’s zum vollständigen Bericht als PDF.

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FS Impact Finance Kyrgyzstan

Ralf Burmeister

Ralf Burmeister joined in the summer 2019 as portfolio manager for the GLS MicroFinance fund. Starting his banking career in the almost classic way with a banking apprenticeship and a diploma in economics afterwards, Ralf took a role as a banking analyst in credit research, focussing on secured funding for banks as well as hybrid capital.

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