Im April wurden drei neue Kredite an langjährige Bestandskunden vergeben. Das entsprechende Volumen beträgt dabei über 7 Mio EUR. Damit will das Fondsmanagement bewusst auch seiner Verantwortung als sozial verantwortlicher Investor in herausfordernden Zeiten gerecht werden. Die monatliche Wertentwicklung im April beläuft sich auf 0,24 Prozent. Beide Werte sind vor allem vor dem Hintergrund der massiven volkswirtschaftlichen Verwerfungen auf globaler Ebene erfreulich, stellen jedoch lediglich eine Momentaufnahme dar, siehe dazu ausführlicher Kommentar auf Seite 2.
Investitionsbeispiel – IMON INTERNATIONAL
Die IMON INTERNATIONAL ist ein als internationales Projekt gegründetes Mikrofinanzinstitut (MFI) Es wurde 1999 von der Vereinigung der Geschäftsfrauen Tajikistans, einer internationalen NGO und der US Agency for International Development (USAID)
gegründet. Als eines der größten MFIs in Tajikistan mit einem Kreditportfolio von rund 97 Mio. US D-Dollar unterstützt es rund 109.000 Kreditnehmer, von denen rund 67% in ländlichen Gebieten tätig sind.
IMON INTERNATIONAL verfügt seit 2014 über die Smart Campaign Zertifizierung und hat internationale und nationale Preise gewonnen, darunter u.a. die Auszeichnung als sozial verantwortungsvolle und transparente Organisation durch Mix Market.
Corona-Pandemie dominiert weiter die Weltwirtschaft
Im Laufe des Aprils wurden die Folgen der Corona-Pandemie deutlich sichtbarer. In ihrer Gesamtwirkungen lassen sie sich aber immer noch nicht voll umfänglich abschätzen. Die Maßnahmen der jeweiligen Regierungen insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern gegen die Pandemie sind heterogen: Zum Teil gibt es bereits Lockerungen, in Indien wurde hingegen die Ausgangssperre zuletzt bis Mitte Mai verlängert. Je länger Beschränkungen im jeweiligen Land anhalten, desto stärker dürften auch im Normalfall die Mikrokredit-Kunden betroffen sein, sei es durch den Wegfall von Umsatz oder potenziell steigende Kosten bei Lebensmitteln oder Gesundheit. Die internationale Staatengemeinschaft G20 hat Mitte April reagiert und für die 77 ärmsten Staaten der Welt einen Schuldenerlass angekündigt. Das Volumen beträgt dabei rund 20 Mrd. US Dollar. Darüber hinaus haben Weltbank und Internationaler Währungsfonds individuelle Hilfsprogramme angekündigt: So erhielt beispielsweise Ecuador im April einen Notkredit über 643 Mio. US Dollar zu 1,05% Zins.
Die überwiegende Mehrheit der internationalen kommerziellen Kreditgeber an MFIs reagiert entsprechend und unterstützt ihre Kreditnehmer im aktuellen Umfeld und passt die Kreditbedingungen auf kooperative Weise an. Geeignete Vorgaben wurden auch in einem entsprechenden Bekenntnis festgehalten, um die grundsätzlich solide wirtschaftenden MFIs schnell und unbürokratisch zu unterstützen. Üblicherweise werden fällige Tilgungszahlungen für 6 Monate verschoben unter Beibehaltung der Pflicht zur Bedienung der Kreditzinsen. Dies wird vorrangig bei Instituten praktiziert, deren Kredite an Endkunden z.B. auf Grund von nationalen Moratorien (siehe dazu auch Monatsbericht März 2020) aktuell nicht bedient werden.
Anders verhält es sich mit Instituten, die sich bereits vor dem Ausbruch der Pandemie in erkennbaren wirtschaftlichen Schwierigkeiten befanden und deren Lage sich nun weiter verschärft. Ihnen soll nicht pauschal die Möglichkeit gegeben werden, sich mit dem Verweis auf Corona von anstehenden Zahlungsverpflichtungen zu befreien.
Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden globalen Rezession sind dabei Anpassungen bei der Bewertung einzelner Kredite im GLS AI – Mikrofinanzfonds im Jahresverlauf 2020 nicht auszuschließen.
Hier geht’s zum vollständigen Bericht.
