skip to Main Content

03/2020: Corona-Pandemie und die Mikrofinanzmärkte

Im März wurde ein Kredit verlängert sowie die Auszahlung weiterer Darlehen vorbereitet. Die monatliche Wertentwicklung im März beläuft sich auf -0,47 Prozent. Diese Entwicklung ist vor allem vor dem Hintergrund der massiven Verwerfungen an den Finanzmärkten im März zu interpretieren. Ein wesentlicher Treiber hierbei war die einzige Aktienbeteiligung des Fonds, welche eine Auswirkung auf den Anteilspreis von ca. -0,38 Prozent hatte.

Investitionsbeispiel – Finca Guatemala

Fundación Internacional Para La Asistencia Comunitaria
(“FINCA Guatemala”) ist eine NGO (NichtRegierungsorganisation) und wurde 1998 gegründet. Die Institution begann zunächst mit der Kreditvergabe an Gruppen sowie vorrangig an Kundinnen. Im Jahr 2008 wurden bereits 14.000 Kund*innen erreicht und das Angebotsspektrum sowie die Dienstleistungsqualität deutlich gesteigert.

Es wurden nunmehr auch Kredite an Einzelpersonen vergeben. Diese Kredite waren nicht ausschließlich Frauen vorbehalten. Zum Ende des Jahres 2019 belief sich das Kreditportfolio auf rund 46 Mio. US-Dollar. Im Februar 2020 hat der GLS AI – Mikrofinanzfonds einen Kredit über 2 Mio. US-Dollar an Finca Guatemala ausgereicht.


Corona-Pandemie und Mikrofinanzmärkte

Die Corona-Pandemie ist zu einer weltweiten Herausforderung geworden. Nachdem sich in den vergangenen Wochen die Auswirkungen vor allem in den Industrieländern und an den internationalen Kapitalmärkten gezeigt haben, werden die Folgen für die Länder bzw. Volkswirtschaften, in denen der GLS AI – Mikrofinanzfonds investiert ist, immer sichtbarer. 

Maßnahmen wie Grenzschließungen, Ausgangssperren und daraus resultierende Betriebsschließungen hindern Endkreditnehmer*innen zunehmend daran, ihren Geschäftstätigkeiten nachzugehen. Um die sich abzeichnenden Konsequenzen abzumildern, haben supranationale Institutionen wie der Internationale Währungsfonds oder die Weltbank bereits reagiert und milliardenschwere Hilfspakete geschnürt. 

Mikrofinanzinstitute müssen damit rechnen, dass sich die Maßnahmen auf die Zahlung von Zinsen und Tilgungen auswirken. In verschiedenen Ländern angeordnete Zahlungsaufschübe (Moratorien) ermöglichen es Endkreditnehmer*innen, ihre Zahlungen über mehrere Wochen auszusetzen. Beides kann mittelfristig die Kreditbücher von Mikrofinanzinstituten belasten – und möglicherweise auch die Zahlungen der Institute an den Fonds verzögen. 

Die Auswirkungen auf den Mikrofinanzfonds erstrecken sich aus unserer Sicht auf zwei Hauptfelder: Liquidität und Kreditqualität. Zum einen dürften insbesondere Mikrofinanzinstitute mit Spareinlagen mit einem erhöhten Abfluss an Spareinlagen konfrontiert werden, so dass hier die Kreditnachfrage bei internationalen Kreditgebern steigen könnte. Im Gegenzug dürften sich die ursprünglichen Wachstumsplanung der MFIs nicht mehr realisieren lassen. 

Der GLS AI – Mikrofinanzfonds bleibt seiner Mission des Impact Investing treu. Zur Unterstützung der Institute wird das Fondsmanagement bei Bedarf und in Abstimmung mit weiteren Kreditgebern Werkzeuge der Kreditrestrukturierung – von der Verlängerung der Laufzeiten bis hin zur Stundung von Zinsen – ausnutzen sowie selektiv Neugeschäft abschließen. 

Ein Anleger*innenbrief zur Coronakrise ist unter www.gls-fonds.de/news abrufbar. 

Hier geht’s zum vollständigen Bericht.

Previous / Next

FS Impact Finance GLS Report 03/2019

Ralf Burmeister

Ralf Burmeister joined in the summer 2019 as portfolio manager for the GLS MicroFinance fund. Starting his banking career in the almost classic way with a banking apprenticeship and a diploma in economics afterwards, Ralf took a role as a banking analyst in credit research, focussing on secured funding for banks as well as hybrid capital.

Back To Top