Nachdem im Januar eine große Fälligkeit verlängert und um 1 Mio. USD aufgestockt wurde, beträgt das neu ausstehende Volumen bei dem Partnerinstitut in Botswana nunmehr 10 Mio. USD. Die monatliche Wertentwicklung für die Anteilklasse A beläuft sich auf -0,07 Prozent. Ursache waren neben Neubewertungen von Krediten aber vor allem Schwankungen bei den Wertpapieren. Dies steht im Einklang mit einer insgesamt negativen Entwicklung an den Zins- und Aktienmärkten im Januar.
Investitionsbeispiel – Mikro Kapital Rumänien
Mikro Kapital IFN SA ist Teil der internationalen Mikro Kapital Gruppe, welche ihren geografischen Schwerpunkt in Osteuropa bis nach Zentralasien hat. Die Nicht-Bank finanziert Mikro-Unternehmer, klein- und mittelständische Unternehmen sowie private Unternehmer in Rumänien. Dabei werden 53 % des Kreditvolumens in ländlichen Gebieten ausgereicht. Neben den reinen Finanzdienstleistungen gibt es auch Beratungs-und Ausbildungsangebote. Der GLS Alternative Investments Mikrofinanzfonds beteiligt sich seit Oktober 2021 mit einem Kredit über 1 Mio. EUR an dem Wachstum und der Mission dieses Instituts.
Inflationsanstieg am Beispiel Lateinamerikas
Neben der Pandemie gibt die Geldpolitik im Jahr 2022 voraussichtlich wieder wichtige Impulse für Wachstum und Stabilität in den jeweiligen Ländern. Die Inflation steigt seit dem 1. Halbjahr 2021 deutlich an. Alle in der untenstehenden Grafik berücksichtigten Länder haben in den letzten 12 Monaten ihre Leitzinsen bereits angehoben: Brasilien als extremer Fall von 2 % auf aktuell 10,75 %. Die Nahrungsmittelpreise steigen mit annähernd gleichbleibender Rate, was fast etwas überraschend ist, Energie und Kerninflation (z.B. Wohnen, Transport, Gesundheit, Kleidung) verteuern sich deutlich.
Der Effekt von Zinsanstiegen und steigender Inflation für Mikrokreditnehmerinnen ist nicht eindeutig. Grundsätzlich entlastet Inflation die Schuldner*innen, langfristig entscheidend ist aber in Abhängigkeit vom Geschäftsmodell eines Mikro-Unternehmens, wie schnell und wie weit sich Preise und damit die Einnahmen an das gestiegene Inflationsniveau anpassen lassen. Weiterhin können höhere nominale Zinsen zu weniger Kreditnachfrage und letztlich schwächerem Wachstum führen. Bislang halten sich die Währungen in Lateinamerika vergleichsweise stabil. Es sind noch keine nennenswerte Verteuerung der Refinanzierung von Mikrofinanz Instituten an den internationalen Märkten zu beobachten. Das generelle Umfeld wird in den nächsten Quartalen – wie im letzten Monatsbericht beschrieben – jedoch herausfordernder.