Die monatliche Wertentwicklung für die Anteilklasse A beläuft sich auf -0,41 Prozent. Währungsschwankungen oder Preis- veränderungen bei Wertpapieren spielten eine dabei untergeordnete Rolle, die Hauptursache waren Wert- berichtigungen bei Krediten v.a. in Indien und Myanmar. Zum einen haben rechtliche Schwierigkeiten bei dem Betrugsfall in Indien eine Wertberichtigung erforderlich gemacht, eine spätere Wertaufholung erscheint aktuell unwahrscheinlich. Weiterhin wurden mit Blick auf die Covid-Situation in Indien bzw. den Militärputsch in Myanmar Wertberichtigungen vorgenommen, zum Teil auch basierend auf den sich eintrübenden Geschäftszahlen der Partnerinstitute.
Investitionsbeispiel – Equípate
Die Sociedad Financiera Equípate in Mexico ist ein Mikrofinanzinstitut mit zwei wesentlichen Geschäftsfeldern: Zum einen werden unternehmerische Aktivitäten im ländlichen Raum und in Vorstadtbereichen unterstützt. Zum anderen gibt es das sog. FOVISSSTE Kreditprogramm, welches Familien den Zugang zu eigenem Wohnraum erleichtern soll. 89 Prozent der ausgegebenen Kredite von derzeit knapp 40 Mio. EUR erhalten Frauen. Das erklärte Ziel von quípate ist die Verbesserung des Lebensstandards seiner Kund*innen.
Kapitalbedarf mit Blick auf die SDGs
Auch nach mehr als einem Jahr lastet das Thema der Corona-Pandemie noch auf etlichen Ländern sowie vielen Mikrofinanzinstituten und deren Kund*innen. Siehe dazu auch unseren jüngsten Anlagebrief. Der IWF hat in einer aktuellen Studie versucht zu ermitteln, wie stark die 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Golas – SDGs) der Vereinten Nationen als Langfristziele durch die Pandemie betroffen sind. Die SDGs wurden mit dem Anspruch einer Verwirklichung bis 2030 verabschiedet.
Eine Musterrechnung für 4 Länder, von denen wir mit dem GLS AI – Mikrofinanzfonds in 3 vertreten sind (Kambodscha, Nigeria und Pakistan, sowie zusätzlich Ruanda) zeigt auf: Der durchschnittliche Finanzbedarf der untersuchten Länder zur Erreichung der SDGs steigt von 11,7 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) auf knapp 16 Prozent – eine Steigerung von mehr als 35 Prozent. Die Gründe sind vielfältig: Gestiegene Gesundheitskosten sowie geringere zukünftige Steuereinnahmen schlagen mit 2,5 Prozent des BIP zu Buche. Weitere Verluste in Form von z.B. geringerer (Aus)-bildung oder auch der Verlust von Menschenleben erhöhen den Finanzbedarf um weitere 1,7 Prozent des BIP. Die Rechnung macht einmal mehr den anhaltend hohen Kapitalbedarf in Schwellen- und Entwicklungsländern deutlich.