Im November wurden vier neue Kredite vergeben. Mit der Small Enterprise Foundation aus Südafrika wurde ein neuer Kreditkunde gewonnen, das ausgereichte Volumen beträgt 50 Mio. südafrikanische Rand. Es handelt sich um den ersten Kredit in dieser Währung. Die monatliche Wertsteigerung im November beläuft sich auf 0,58%. Ein Treiber hierbei waren Währungsschwankungen insbesondere beim US-Dollar, wobei hier ein Teil der sehr starken Bewegung im Oktober wieder korrigiert wurde. Im Umfeld der aktuellen Notenbankpolitik lassen sich diese Schwankungen trotz des von uns verfolgten aktiven Währungsmanagements nicht vermeiden.
Investitionsbeispiel – Svatantra
Svatantra wurde im März 2013 gegründet und ist das erste Mikrofinanzinstitut in Indien, welches von der Zentralbank die Genehmigung erhalten hat, als Nicht-Bank unternehmerisch im Mikrofinanzsektor tätig zu werden. Svatantra hat mehr als 3500 Angestellte, bedient über 760.000 Kunden in ländlichen Gebieten und ist in 14 Bundesstaaten in Indien aktiv. Das Kreditportfolio beläuft sich per September 2019 auf rund 220 Mio. Euro. Svatantra hat ausschließlich Frauen in ländlichen Gebieten als Kunden und bietet komplett bargeldlose Zahlungsabwicklung an. Das Institut hat mehrere Auszeichnungen gewonnen, unter anderem den Financial Inclusion and Deepening Award 2014, den Verdienstorden der indischen regierungsunabhängigen Vereinigung SKOCH und den Preis für die beste Technologie-Initiative der indischen Allfinanz-Konferenz (BFSI CTO Summit). Im Oktober hat der GLS AI – Mikrofinanzfonds einen Kredit in Höhe von 5 Mio. US-Dollar an Svatantra vergeben.
Herrscht in Schwellenländern eine höhere Unsicherheit?
In der so genannten westlichen Welt gibt es häufig die Wahrnehmung, dass es eine höhere Unsicherheit in Schwellenländern (Emerging Markets) gibt als in Industrieländern. Die jüngsten politischen und ökonomischen Unruhen insbesondere in Südamerika legen diesen Schluss nahe. Aber stimmt dies tatsächlich? Der häufig in der Presse genannte Unsicherheits-Index (Economic Policy Uncertainty Index – kurz EPU) zeigt ein wesentlich differenzierteres Bild. Der Index misst das weltweite Niveau an Unsicherheit anhand der Auswertung von Presseartikeln und Differenzen bei Wirtschaftsprognosen.
Als Ergebnis ist festzuhalten, dass das Niveau an Unsicherheit in der westlichen Welt fast durchgängig höher ist als in Emerging Markets. Der jüngste Anstieg dürfte v.a. auf dem Handelskonflikt zwischen den USA und China beruhen. Wichtig ist auch hier der Hinweis, dass die MFIs und deren Kunden nicht im vollen Umfang an der globalen (Wirtschafts-)Entwicklung hängen (siehe dazu auch z.B. den Monatsbericht Oktober 2019). Daher ist die sorgfältige Analyse der politischen und makroökonomischen Situation jedes Landes stets der Ausgangspunkt für die Kreditentscheidungen.
Hier geht’s zum vollständigen Bericht.
