Im September wurden vier neue Kredite vergeben. Mit Fincredit aus Bosnien-Herzegowina wurde ein neuer Kreditkunde gewonnen, das ausgereichte Volumen beträgt 750.000 EUR. Die monatliche Wertsteigerung im September beläuft sich auf 0,56% und liegt somit etwas über dem Durchschnitt. Ein wesentlicher Treiber hierbei waren Währungsschwankungen. Nicht zuletzt auf Grund der aktuellen Notenbank- und Handelspolitik sollte man im Währungsbereich in nächster Zeit mit anhaltend hoher Volatilität rechnen.
Investitionsbeispiel – Tugende
Tugende ist eine auf Impact Financing spezialisierte Institution in Uganda. Sie wurde 2009 von ihrem derzeitigen Vorstandsvorsitzenden Michael Wilkerson gegründet. In Ostafrika sind die am meisten verbreiteten Transportmittel die “boda bodas”, als Taxis genutzte Motorräder. Jedoch sind die Fahrer dieser Motorräder oftmals nicht in der Lage, auf Grund fehlender Kreditsicherheiten bei den herkömmlichen Kreditanbietern inklusive der meisten Mikrofinanzinstitutionen Zugang zu einem Kredit zu erhalten. Um boda boda-Fahrern langfristige Perspektive zu eröffnen, bietet Tugende als ihr wichtigstes Produkt ein Leasing- und Finanzierungspaket an, welches Weiterbildung, Kranken- und Lebensversicherung, Fahrerlaubnis und technische Unterstützung beinhaltet. Zudem geht das Motorrad am Ende der Leasinglaufzeit in den Besitz der Fahrer über. Bisher konnte Tugende damit 17.000 selbständige boda boda Fahrer finanzieren und ihnen eine wirksame Hilfe zur Selbsthilfe bereitstellen. GLS AI-MF hat im August 2019 einen Kredit über 1,4 Mio. EUR an Tugende ausgereicht.
Das weltweite Bildungsniveau steigt
In den vergangenen Jahren lässt sich in den Schwellen- und Entwicklungsländern eine generell positive Entwicklung verzeichnen. Dies belegt der World Poverty Report. Jährlich messen die Vereinten Nationen mit unterschiedlichen Indikatoren, wie es um die Armut in der Welt steht. Ein wichtiger Indikator ist dabei der Anteil der Bevölkerung, der Lesen und Schreiben kann, d.h. Alphabeten sind. Hier ist der Trend klar und eindeutig: Der Bildungsstand weltweit nimmt weiter stetig zu. Noch nie gab es auf der Welt so viele Menschen, die Lesen und Schreiben können.
Bildung gilt allgemein als der Schlüssel zur Armutsbekämpfung.
Auch im Mikrofinanzbereich ist Alphabetismus eine wichtige Voraussetzung für Endkreditnehmer*innen, erfolgreich eine eigene berufliche Existenz aufzubauen. Denn dazu müssen sie rechtliche sowie wirtschaftliche Dokumente und Zusammenhänge verstehen. Viele Mikrofinanzinstitute, in die der Fonds investiert, wollen ihre Kunden dabei bewusst unterstützen. Sie bieten Programme und Beratungsdienstleistungen zu Buchhaltung, Aufbau des eigenen Geschäfts oder allgemeiner finanzieller Bildung, usw. an, für die Schreib- und Lesekenntnisse notwendig sind. Mittelbar lässt sich so sagen, stärkt eine höhere Alphabetenquote die finanzielle Teilhabe der Menschen. Ebenso wichtig ist Bildung aber auch, um mit den Folgen des Klimawandels besser zurecht zu kommen. Die Datengrundlage von OECD und UNESCO (siehe Grafik) liefert demnach keinen Anlass zu Fatalismus – aber auch keinen Platz für Selbstgefälligkeit.
Hier geht’s zum vollständigen Bericht.
