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10/2020: Ausschüttung zum Ende eines holprigen Monats

Im Oktober wurde ein bestehender Kredit verlängert. Die monatliche Wertentwicklung für die Anteilklasse A beläuft sich auf -0,32 Prozent. Der Anteilspreis fiel jedoch stärker, weil zudem die jährliche Ausschüttung von 1 EUR für die Anteilsklasse A verbucht wurde. Die zum Teil sehr starken Währungsbewegungen im Vorfeld der US- Präsidentschaftswahlen hatten einen leicht negativen Beitrag. Zudem hat sich im Laufe des Oktobers ein Betrugsfall in Indien offenbart, zu dem zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht alle Fakten bekannt sind. Eine entsprechende Wertberichtigung wurde bereits vorgenommen und hat die Entwicklung des Anteilspreises belastet. Aktuell ist nicht davon auszugehen, dass der ausgereichte Kredit voll umfänglich zurückbezahlt wird.

Investitionsbeispiel – Fundación ESPOIR

Fundación ESPOIR ist in 6 Regionen in Ecuador tätig. In den letzten drei Monaten wurde rund 50 Mio. EUR an neuen Krediten vergeben, davon rund 31 Mio. EUR and Frauen bzw. 38 Mio. EUR in ländliche Gebiete. Das Unternehmensziel ist es, die wirtschaftliche und soziale Situation von Unternehmer*innen in Ecuador zu verbessern. Der Fokus liegt dabei auf niedrigen Einkommensschichten in der Bevölkerung. Das Angebot umfasst Finanz- und Bildungsdienstleistungen.

Globaler Vermögensbericht – und Mikrofinanz?

Einmal im Jahr veröffentlicht die Credit Suisse ihren weltweiten Vermögensbericht. Sowohl das Geschäftsfeld der Bank, als auch die anvisierte Kundengruppe stehen vermutlich maximal weit entfernt von den durchschnittlichen Kund*innen eines Mikrofinanzinstituts. Dennoch lassen sich hier einige interessante Punkte beobachten, die im Zuge von Armutsbekämpfung und Mikrofinanz ebenfalls immer wieder von Belang sind. Um es vorweg zu nehmen: Es sind v.a. die Fragen der Verteilungsgerechtigkeit als auch des jeweiligen Ausgangsniveaus in einzelnen Ländern.

So ist dem diesjährigen Vermögensbericht u.a. zu entnehmen, dass:
1) das weltweite Vermögen der privaten Haushalte trotz der Covid-Krise im ersten Halbjahr 2020 um immerhin eine Billion US-Dollar oder 0,25% gestiegen ist. Im Vergleich zu den erwarteten Vermögenszuwächsen vor der Krise blieb dieser Zuwachs aber knapp 1.400 US-Dollar pro Erwachsenem hinter der letztjährigen Planzahl zurück.
2) die weltweite Sparquote im Zuge der Krise angestiegen ist. Geringerer Konsum als Folge von Ausgangssperren als auch nationale Moratorien und anderweitige Stundungen von Krediten haben zu global höheren Ersparnissen geführt.
3) Aktien- und Immobilienpreise konnten sich per Saldo gut halten und haben insbesondere von der gelockerten Politik der Zentralbanken profitiert.

Wertung

Der weltweite, wenn auch geringe absolute Zuwachs an Vermögen von Privatpersonen im Zuge der Pandemie ist aus unserer Sicht sicherlich etwas überraschend. Der Einbruch gegenüber dem ursprünglich erwarteten Zuwachs von 1.400 US-Dollar ist dann aber doch ein valider Indikator für das Ausmaß der Krise. Mehr als 40 Länder weltweit (gem. IWF-Statistik) weisen ein geringeres jährliches Pro-Kopf Einkommen aus als diesen Wert. Pakistan liegt z.B. aktuell knapp unter dieser Marke. Es zeigen sich somit die oben skizzierten Verteilungsfragen. Weiterhin wird deutlich, dass ein wesentliches Element von Armutsbekämpfung die Schaffung von Einkommensmöglichkeiten sein sollte – möglichst dauerhaftes und stetiges Einkommen, um in einem zweiten Schritt entsprechend auch Vermögen bzw. Kapital ansparen zu können. Genau hier setzt traditionell die Mikrofinanzierung an und ist deshalb gerade in Krisenzeiten ein stabilisierender Faktor in finanz- und strukturschwachen Regionen.

Hier geht’s zum vollständigen Bericht.

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FS Impact Finance Fundación Espoir

Ralf Burmeister

Ralf Burmeister joined in the summer 2019 as portfolio manager for the GLS MicroFinance fund. Starting his banking career in the almost classic way with a banking apprenticeship and a diploma in economics afterwards, Ralf took a role as a banking analyst in credit research, focussing on secured funding for banks as well as hybrid capital.

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