skip to Main Content

09/2018: Erstmalige Auszahlung in lokaler Währung

Im September konnte der Mikrofinanzfonds den ersten Kredit in Lokalwährung auszahlen. Umgerechnet 3 Millionen US-Dollar wurden Kaz Micro Finance (KMF) in der Kasachischen Währung Tenge (KZT) zur Verfügung gestellt. Zudem investierte der Mikrofinanzfonds erstmals in Myanmar. Die die dortige Niederlassung der Advans Gruppe erhielt 400.000 EUR.

Investitionsbeispiel – Premier Credit Kenia

Premier Credit wurde 2013 gegründet und betreibt mittlerweile über 80 Filialen in Kenia, Tansania und Uganda. Dabei arbeitet Premier hauptsächlich in Regionen, in denen knapp die Hälfte der Menschen unter der Armutsgrenze lebt und ein Drittel der Erwachsenen kein Bankkonto besitzt. Von den rund 280.000 Kunden sind mehr als die Hälfte Frauen.

Premiers Schlüssel zum Erfolg sind Digitalisierung und Effizienz. Das MFI kooperiert beispielsweise mit dem Kenianischen Mobilfunkunternehmen M-PESA um seinen Kunden bargeldlose und kostengünstige Zahlungen zu ermöglichen – einschließlich des Erhalts von Kreditbeträgen. Seine unternehmerische Verantwortung nimmt das Institut sehr ernst: Es stellt beispielsweisen Schulen in besonders trockenen Regionen kostenlose Wassertanks zur Verfügung.

Absicherung von Lokalwährungskrediten

Bis August 2018 hatte der GLS Mikrofinanzfonds 94 seiner bis dato 100 Darlehen in Euro oder US-Dollar vergeben. Die restlichen sechs Darlehen waren in mexikanischen Peso denominiert – eine Währung, die seit Fondsauflage relativ stabil und über viele Geschäftsbanken leicht handelbar ist.

Weltweit steigt jedoch die Nachfrage nach Lokalwährungskrediten. Sie ist in vielen Ländern auch durch regulatorische Maßnahmen getrieben. MFIs ist es mittlerweile häufig untersagt, Kredite in Fremdwährung zu vergeben bzw. sich selbst in hohem Maße in Fremdwährung zu refinanzieren. Dahinter steckt die Befürchtung, MFIs als auch ihre Kunden könnten Schwierigkeiten bekommen, US-Dollar Kredite bei fortwährender Abwertung der Landeswährung zu bedienen. Anders gesagt: Für einen heute geliehenen Dollar muss in Zukunft möglicherweise eine vielfaches in Landeswährung gezahlt werden. Geld, das in der Zwischenzeit schlichtweg nicht verdient werden konnte.

Diesen Monat zahlte der GLS Fonds ein Darlehen im Wert von 1,13 Billionen Tenge in Kasachstan aus. Das entspricht heute einem Gegenwert von 3 Millionen US-Dollar. Zum Rückzahlungstag wird der Wert vermutlich gesunken sein. Um sich gegen den voraussichtlichen Wertverlust abzusichern, arbeitet der Fonds mit MFX Solutions zusammen – einem auf Entwicklungsländer und „exotische“ Währungen spezialisierten Anbieter von Devisentermingeschäften. Diese werden zur Absicherung von Lokalwährungsdarlehen genutzt. So garantiert MFX dem Fonds einerseits einen gewissen Wert des Darlehens am Rückzahlungs- tag. Andererseits kann der Fonds den voraussichtlichen Wertverlust des Darlehens (die zusätzlichen Kosten des Devisentermingeschäfts) in die Kreditzinsen einpreisen und so an den Kreditnehmer weitergeben.

Auch, wenn solche Absicherungsgeschäfte mittlerweile internationaler Standard sind und die Kreditvergabe in vielen Ländern überhaupt erst ermöglichen – ein Allheilmittel sind sie bislang nicht. In vielen Fällen sind die Kosten der Währungsabsicherung so hoch, dass sie schlichtweg von einem Großteil der lokalen MFIs nicht getragen werden können.

Hier geht’s zum vollständigen Bericht.

Previous / Next

Back To Top