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06/2019: Investition in Honduras und Mexiko

Im Juni konnten fünf neue Darlehen in Höhe von knapp 5 Millionen EUR vergeben werden. Neben zwei neuen Partnerinstituten in Mexico (Conserva und Equipate, siehe Seite 2) ist der Mikrofinanzfonds nun über ein Lokalwährungsdarlehen auch erstmals in Honduras investiert. Dort wird über die kommenden drei Jahre das Institut IDH Microfinanciera unterstützt. Die negative Monatsrendite von -0,58% resultiert größtenteils aus den Kursentwicklungen einer strategischen Eigenkapitalanlage und des US-Dollars. Kursentwicklungen sind jedoch nicht zu verwechseln mit tatsächlich realisierten Verlusten; sie sind vielmehr Momentaufnahmen, die vorübergehend Schwankungen, positiv wie negativ, in die Performance des Fonds bringen können (siehe auch Monatsbericht Januar 2019).

Investitionsbeispiel – Sambandh Indien

Sambandh wurde bereits 1992 als regionales ländliches Entwicklungszentrum gegründet. Mittlerweile hat sich das Institut eine starke Marke aufgebaut und bedient in 62 Filialen mehr als 150.000 Kunden. Der GLS AI – Mikrofinanzfonds ist der erste internationale Darlehensgeber für Sambandh. Der Fondsmanager unterstützte das Institut im Vorfeld der Auszahlung darin, Prozesse zu verbessern. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, in Zukunft weitere Gelder internationaler Geber zu mobilisieren.
2017 wurde das Institut bei den „Inclusive Finance India Awards“ als Mikrofinanzinstitut des Jahres ausgezeichnet. Ausschlaggebend war hierbei unter anderem Sambandhs Fokus auf die Förderung indigener Frauen in Chota Nagpur, einer der ärmsten Regionen des Landes. Das Institut verfolgt einen innovativen Ansatz, um diese Frauen in abgelegenen Dörfern und Gemeinden zu erreichen. Zur Zahlungsabwicklung verteilt Sambandh günstige Mobiltelefone und trainiert die Kreditnehmerinnen in lokaler Sprache in deren Nutzung.

Investitionen und Marktentwicklungen in Mexiko

Im Mai und Juni hat der Fonds in Mexiko vier neue Darlehen in Höhe von 5,7 Millionen EUR ausgezahlt. Derzeit sind 10,3 Millionen EUR in dem Land investiert, womit Mexiko zum größten Investitionsland des Fonds aufgestiegen ist. Ein weiteres Darlehen ist in Planung. In der allgemeinen Wahrnehmung gilt Mexiko nicht unbedingt als typisches Mikrofinanzland. Schließlich weist Mexiko weltweit das fünfzehnt größte Bruttoinlandsprodukt auf (IWF 2017) und gilt damit als große Volkswirtschaft. Es gibt derzeit dennoch gute Gründe, den mexikanischen Mikrofinanzsektor durch die Zusammenarbeit mit ausgewählten Instituten zu unterstützen.

Denn anderes als beispielsweise in Indien sind die schwierigen finanziellen Verhältnissen der Bevölkerung weniger im Fokus. Dabei belegen die letzten offiziellen Zahlen der Weltbank, dass knapp 4 Millionen Menschen von weniger als 2 US-Dollar leben. Knapp ein Drittel der Bevölkerung (über 40 Millionen Menschen) muss mit weniger als 5,5 US-Dollar am Tag auskommen. Erst Ende Mai sprach IWF-Direktorin Lagarde bei einem Besuch in Mexiko Stadt von der Herausforderung, die Situation von Millionen Menschen zu verbessern, die vor allem im Süden des Landes (wo der Fonds die Institute Sofipa sowie Conserva unterstützt) immer noch in Armut leben. Hinzu kommen Ungleichverteilung, Korruption und Gewalt – Bereiche, in denen Mexiko im weltweiten Vergleich der gängigen Indizes jeweils im hinteren Drittel abschließt.

Zwar schreitet der Zugang zu Finanzdienstleistungen voran (fast 50% der Erwachsenen haben ein Bankkonto, verglichen mit 36% in 2011). Auch steht die Bekämpfung von Armut und Ungleichverteilung weit oben auf der Agenda von Präsident Obrador (vgl. Monatsbericht 08/2018). Der Mikrofinanzmarkt birgt jedoch nach wie vor hohes Wachstumspotenzial. Nicht zuletzt die wohl bevorstehende Kürzung eines nationalen Förderprograms für Kleinunternehmer hat bereits zu einer erhöhten Nachfrage nach internationalen Geldern geführt.

Bei der Investition in mexikanische Institute profitiert der Fonds zudem von gesunkenen Kosten zur Währungsabsicherung. Dies hat zur Folge, dass die vergebenen Darlehen neben der positiven sozialen Wirkung auch eine vergleichsweise hohe Rendite auf Euro-Basis aufweisen.

Hier geht’s zum vollständigen Bericht.

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